Firmennamen finden 2/3

Brainstorming, Nachdenken, Diskutieren, Überprüfen der Domain-Verfügbarkeit…Und spiegelt der mögliche Name die Geschäftsidee wider?

Ich bin sicher, dass einige Startups bereits in dieser Phase aufgeben, da es die erste kleine Feuerprobe ist, ob man im Startup zusammen „funktioniert“ oder, ob man mit dem Geschäftspartner gemeinsame Lösungen findet (man nicht einfach nachgibt, sondern gemeinsam etwas kreiert).

Wir haben wirklich viel ausprobiert:
- Brainstorming…
- Systematische Erstellung…
- Ein Begriff oder ein Wort aus dem Slogan (oder eine Kombination von Wörtern) …
- Verschiedene Namenskonstrukte…

Kennt Ihr den Begriff „Portmanteau“? Ein Wort oder Morphem, dessen Form und Bedeutung abgeleitet wird aus einer Mischung von zwei oder mehreren unterschiedlichen Formen/Sachverhalten. Wie Smog aus Rauch (smoke) und Nebel (fog). Oder Instagram aus Instant und Telegramm.

Ist der mögliche Name immer noch aussprechbar für all unsere Kunden-Gruppen und Businesskontakte? Ich habe einen meiner Linkedin-Kontakte angefragt, da mir deren Firmennamen gefällt und ich wissen wollte wie sie damals vorgegangen sind. Auf seine Antwort war ich nicht gefasst, als er mir erklärte, dass sie den Namen nicht mehr wählen würden. Viel zu oft müssen sie den Namen am Telefon buchstabieren (nicht gegenüber ihren englischen Kunden, aber am Telefon gegenüber Lieferanten).

Ich habe sogar zwei Softwarelösungen ausprobiert, die helfen sollen einen Firmennamen zu kreieren (es scheint, dass wir nicht die einzigen sind, die damit zu kämpfen haben, wenn es sogar Softwarelösungen dafür gibt). Das Ergebnis ist eher ernüchternd. Die Software hat nicht geholfen, zumindest nicht die, die ich ausprobiert habe (wer braucht eine Software, die nicht wesentlich mehr kann als die Wörter die man selber eingegeben hat miteinander wahllos zu kombinieren? Diese Art von Intelligenz ist sogar mit Excel - oder Stift und Papier - machbar).

Dass wir systematisch unterschiedliche Ansätze zum Kreieren eines Namens verwenden zeigte, wie „verzweifelt“ wir bereits sind.

Ich habe bei dem Prozess „Namensfindung“ einiges gelernt
• Bei der Namensfindung gibt es kein "falsch" oder "richtig" (das ist keine Mathematik). Es braucht viel Dialog und Diskussionen, um sich bezüglich Ziele, Bedeutungen und Interpretationen ein gemeinsames Bild zu schaffen. Und man realisiert, dass man von seinen eigenen Werten und Überzeugungen beeinflusst wird.
• Dieser Prozess gibt einem die Chance noch enger zusammen zu wachsen, da man sich automatisch besser kennen lernt (auf einer anderen Ebene)
• Es ist ungemein wertvoll sein Umfeld (Freunde, Familie, Kollegen) einzubeziehen und um Feedback zu bitten. Die Gedanken werden bereichert und zusätzliche Ideen entstehen. Man darf aber nicht erwarten, dass man dadurch die Auswahl eingrenzt (Warum auch? Dafür ist man selbst verantwortlich!)
• Es ergeben sich automatisch weitere Diskussionen bezüglich Geschäftsidee und Geschäftskonzept - was wertvoll ist.
• Man kann die Lösung nicht erzwingen. Es braucht Zeit (das fällt mir nicht so einfach. Geduld ist nicht gerade mein Steckenpferd).

Wir bleiben dran...